Tips & Tricks: EQing von Delay Pedalen

Tips & tricksVerzerrer haben oft eine komplette Klangregelung, um die Frequenzen der Verzerrung an den Amp und die Gitarre anzupassen.
Leider sind Delay-Pedale meist etwas sparsamer ausgestattet.
Viele gute Delays haben gar keine Klangregelung oder falls eine vorhanden ist, handelt es sich meist entweder um einen Low-pass oder um einen Low-cut Filter.
Dabei ist es bei Delays enorm wichtig, dass sie klanglich gut im Mix liegen.
Ein dunkel klingendes Analog Delay kann schnell die Bässe zu sehr betonen und neigt zu einem wummernden Ton.
Während digitale Delays oft sehr präsente Höhen haben und es sinnvoll wäre, diese etwas begrenzen zu können.
Aber die entscheidenden Frequenzen – die Mitten – werden bei allen Delays fest eingestellt und lassen sich vom Gitarristen nicht mehr verändern oder fein tunen.
Hiervon sind nicht einmal hochpreisige Multi Digital Delays ausgenommen.
Ein analoges oder digitales Delay mit kompletter Klangregelung bleibt, trotz der Vielzahl an erhältlichen Pedalen, wohl weiterhin ein Traum, obwohl dieses Feature extrem sinnvoll wäre.

Der Effektloop

Verfügt das Pedal über einen Effektloop, kann man sich durch die Kombination von Pedalen jedoch behelfen.
Meist wird dieser Effektloop für Modulationseffekte benutzt, um das Delay-Signal „wabern“ zu lassen und es lebendiger zu gestalten.
Nutzt man hier jedoch einen Filter oder einen Equalizer, so kann man, mit etwas Geduld und Gefühl, den Grundsound eines Delay-Pedals verändern.
Durch ein Boss GE-7 lassen sich zum Beispiel gezielt die Bässe kappen und die Mitten betonen.
Oder, sollte das analoge Delay zu penetrant in den Mitten sein, können diese stufenlos herausgefiltert werden.
Man kann auch einen parametrischen Equalizer nutzen und hiermit gezielt die gewünschten Frequenzen suchen, um sie zu betonen.
Oder gar ein Preamp-Pedal, mit dem man mehrere Frequenzen bearbeiten kann.
Interessant ist auch die Verwendung eines Filters oder Wahs.
Diese Pedale erzeugen einen Mittenpeak, der einen bestimmten Frequenzpunkt stark und schmalbandig betonen kann.
Wichtig ist, dass man beim Verwenden eines Equalizer-Pedals darauf achtet, die Lautstärke des Pedals vorsichtig anzupassen.
Wenn der EQ das Signal nämlich stark boostet, kann es zur Oszillation des Delays kommen, da das Pedal im Effektloop die Anzahl der Repeats durch eine erhöhte Lautstärke beeinflusst.

Der Effektloop eines Delays eignet sich also nicht nur für eine zusätzliche Modulation, sondern ist perfekt, um den Klang des Delays gezielt zu formen.

Soundbeispiele für derartige Möglichkeiten findest du hier.