Legendäre Verzerrer 4 – Fulltone OCD

Fulltone OCDIn dieser Folge möchte ich einen moderneren Verzerrer vorstellen, der es jedoch auch bereits zu Legendenstatus geschafft hat: der Fulltone OCD.

Er ist deshalb so interessant, da er als einer der ersten Verzerrer wirklich sehr „amp-like“ klingt und weniger nach einem Pedal.
Natürlich gehen hier die Meinungen oft auseinander, aber der Fulltone OCD reagiert sehr interaktiv auf das Gitarrenspiel.

Aufbau

Der OCD basiert auf der Schaltung des Voodoo Lab Overdrive bzw. dem DOD Overdrive Preamp. Anstelle der üblichen Clipping-Dioden, die in anderen Verzerrern zu finden sind, nutzt der OCD jedoch Mosfet-Transistoren, was ihn sehr dynamisch macht.
Die Mosfets sind im Unterschied zu den Clipping-Dioden in anderen Schaltungen nicht gegen Masse, sondern an den Eingang des OP Amps geschaltet.
Dadurch entsteht diese enorme Anschlagsdynamik des Pedals.

Fulltone hat als einer der ersten Boutique Hersteller Effektpedale geklont und auch von seiner Kreation – dem OCD – gibt es zahlreiche Nachbauten.
Einer der günstigsten ist der Joyo Ultimate Drive, der sogar recht hochwertig aufgebaut ist und dem Original klanglich sehr nahekommt.

Versionen

Vom OCD wurden mehrere Versionen hergestellt, die jeweils nur leicht in ihrer Schaltung variieren und in ihrer Bezeichnung daher von 1.1 bis 1.7 durchnummeriert wurden.
Und wie so oft: die ersten Versionen sind die gesuchtesten und beliebtesten.
Aktuell wird das Pedal in der Version 2 (zum ersten Mal mit einem Buffer) in einem optisch leicht geänderten Gehäuse angeboten.

Fähigkeiten

Der OCD kann von leichtem Overdrive bis zu Distortion viele Nuancen abdecken und klingt dabei immer wie ein angezerrter Verstärker.
Mit einem kleinen Schalter kann man zwischen zwei Grundklängen wählen: HP (klingt etwas britischer und eher in Richtung Marshall) und LP (etwas neutraler und nicht so prominent in den Mitten).

Der OCD wird von vielen Gitarristen genutzt und ich denke, die bekanntesten Nutzer sind wahrscheinlich Robin Trower und Peter Frampton.