Verstärkertypen – Part 1

Wenn man etwas über Verstärker liest fallen immer wieder die Begriffe “Blackface”, “britischer Sound” und “Tweed Sound”. Doch was bedeuten sie eigentlich?

Amerikanischer Sound und britischer Sound

Die Unterscheidung zwischen dem amerikanischen und dem britischen Sound bezieht sich meist auf den klanglichen Unterschied zwischen einem Fender Blackface Amp und einem Marshall Verstärker.
Sicherlich ist der Klang immer auch von den verwendeten Lautsprechern abhängig, aber generell kann man sagen, dass der amerikanische Sound in den Mitten etwas ausgehöhlt ist, während der britische Sound die Mitten stärker betont.

Fender Amps

Auch wenn Fender den Röhrenamp nicht erfunden hat, so sind die Fender Amps doch einer der wichtigsten Eckpfeiler in der Geschichte der Verstärker im Allgemeinen.

Tweed Amps

in den 50er Jahren stellte Fender zunächst die Tweed Amps her, die ihren Namen aufgrund des Tweed Bezugs des Verstärkers bekommen haben. Eigentlich produzierte Fender zu dieser Zeit die Amps nur, um die neu entwickelte Telecaster-Gitarre besser verkaufen zu können. Die ersten Fender Tweed Amps wurden exakt nach den Schaltungen gebaut, damalige Röhrenherstellern zur Verwendung ihrer Röhren vorstellten. Trotzdem hat sich gezeigt, dass diese Schaltung für den Gitarrensound ideal zu sein scheint.
Die ersten Marshall Amps basieren ebenfalls auf diesen Schaltkreisen, da sie exakte Nachbauten (mit britischen Bauteilen) der Fender Tweed Bassman Amps sind. Die Fender Amps waren damals in England extrem schwer zu bekommen und so hat Jim Marshall einfach selbst die ersten Nachbauten des beliebten Fender Bassman angefertigt.

Blackface

In den 60er wurde die Tweed Serie, die gerade aufgrund ihres verzerrten Sounds legendär wurde, von den Blackface Amps abgelöst (benannt nach ihrer schwarzen Frontblende).
Leo Fender wollte die Tweed Amps weiterentwickeln, da er einen möglichst cleanen Sound erzeugen wollte. Die Blackface Serie unterscheidet sich klanglich stark von den Tweed Amps. Sie haben weniger Mitten und bleiben länger clean.

Zwischen der Blackface und der Tweed Serie gab es noch eine kurze Übergangsphase in der die Brownface Amps hergestellt wurden. Sie sind sehr gesucht, da sie den heißeren und roheren Sound der Tweed Amps mit dem Klang der Blackface Amps verbinden.

Silverface

In den 70ern wurde dann die Silverface Serie eingeführt, die eine silberne Frontblende hat. Die kleineren Amps dieser Serie (Champ, Princeton Reverb, Deluxe Reverb) erhielten gegenüber der Blackface Verstärker zunächst nur eine optische Veränderung.
Später bekamen einige von ihnen noch den (unbeliebten) Pull Boost Schaltkreis, der welcher es ermöglichte, durch das Herausziehen des Volume Potis einen zusätzlichen Boost Schaltkreis zu aktivieren.
Die größeren Modelle der Silverface Serie wurden mit einer ultra linearen Endstufe ausgestattet und hatten mehr Watt als ihre Vorgänger.

Auch wenn die Silverface Amps zunächst sehr unbeliebt waren, haben sie einen sehr schönen Clean-Sound und bilden eine ideale Pedal-Plattform, sprich, sie eignen sich hervorragend in Verbindung mit großen Pedalboards. Sie sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit zum Blackface lassen sie sich zur Not auch mit wenig Aufwand zu einem solchen umbauen.