Downsizing

PedalboardAuch wenn Gitarristen oft große Effektboards haben, schwärmen viele von dem direkten Sound der entsteht, wenn die Gitarre direkt in den Amp eingestöpselt wird. Die Dynamik ist erhöht und die Gitarre hat einen höheren Output.

Außerdem kann man Fehlerquellen eliminieren, wenn man weniger Effekte und damit auch weniger Patchkabel und Stromversorgungskabel auf dem Board hat. Es ist kaum zu glauben, wieviel Brummen durch das Gemisch aus Audiokabeln und Stromkabeln eingestreut wird.

Doch langfristig möchte trotzdem niemand auf seine Effekte verzichten. Dies ist der richtige Zeitpunkt für Downsizing.

Viele Gitarristen haben drei oder mehr Verzerrer auf ihrem Pedalboard. Hier stellt sich die Frage, ob die gleichen Sounds nicht auch mit zwei Verzerrern abgedeckt werden können, indem man die Verzerrer einzeln aktiviert oder einen Verzerrer mit dem zweiten boostet. Hierbei ergeben sich bereits drei unterschiedlich verzerrte Sounds.

Oft lohnt es sich auch, einen Bypass-Looper zu verwenden. So können einzelne Pedale oder ganze Effektketten aus dem Signalweg genommen werden.

Neben dem Herausnehmen von doppelten Effekten hilft es oft, die Pedale vom Pedalboard zu nehmen, die man längere Zeit gar nicht oder zumindest nicht regelmäßig benutzt. Oder man stellt sich ein absolutes Minimum von maximal 4 Pedalen zusammen wenn man ein neues Pedalboard aufbaut. Zum Beispiel einen Verzerrer, einen Tuner, ein Delay und ein Modulationspedal (Chorus/Flanger/Tremolo).

Effektkombinationen

Einige Pedale kombinieren auch bereits zwei oder mehrere Pedale. Dies müssen nicht unbedingt Multi-Effekte sein, bei denen man klanglich oft Abstriche machen muss. Das Strymon Flint kombiniert zum Beispiel Hall und Tremolo. Oder das Earthquaker Devices Avalanche Run verbindet ein Delay mit einem Hall. Auf diese Weise kann man bereits mit wenigen Pedalen viele hochwertige Sounds erzeugen. Wer sehr wenig Platz auf seinem Pedalboard für Verzerrer verwenden möchte, könnte das Chase Bliss Audio Brothers wählen, welches einen Booster, ein Overdrive und ein Fuzz in unterschiedlicher Reihenfolge oder sogar parallel kombinieren kann.

Ausreichend Power

Auch bei einem kleinen Pedalboard lohnt es sich, in ein gutes Netzteil mit isolierten Ausgängen zu investieren und jedes Pedal an einen eigenen Netzteilanschluss anzuschließen. Auch wenn eine Versorgung mit einem einfachen Netzteil und einer Daisy Chain einfach und günstig ist, kann dies schnell zu Brummen und erhöhtem Rauschen führen.

Patchkabel

Auch bei Patchkabeln sollte man nicht sparen. Oft habe ich in Foren schon Bilder von Pedalboards gesehen, auf denen 10 oder mehr Boutique -Effekte standen, die mit den billigsten, verschweißten, bunten Kabeln verbunden waren. Diese Kabel sind schlecht isoliert und haben eine schlechte Klangqualität. Sicherlich sind die Kabel zwischen den Effektpedalen nicht sonderlich lang. Allerdings können bei einem großen Effektboard schon mehrere Meter Kabel zusammenkommen.

Sinnvoll finde ich es auch, wenn man einen Platz auf dem Pedalboard für ein beliebiges Effektpedal frei lässt, oder mit einer (schaltbaren) send-/return Box einen Effekt einschleifen kann. So muss man, wenn ein bestimmter Sound gewünscht ist, nicht das ganze Board umbauen, um ein weiteres Pedal zu integrieren.

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