Die 80er brachten einen regelrechten Effekt-Boom und einige technische Fortschritte. Die großen Effekthersteller (Boss, MXR, Ibanez und Electro Harmonix) haben jeweils ihre eigene Interpretation jedes Effekttyps hergestellt. Alle wurden in kompakte, bunte Gehäuse verpackt.
Rackeffekte
Doch auch die Rackeffekte, die teils für Tonstudios gedacht waren, wurden für das Gitarrenrig benutzt. Die Digitaltechnik ermöglichte leistungsfähige und flexible Geräte.
Die bekanntesten sind sicherlich die Reverbs von Lexicon, das Korg SDD 3000 und das TC Electronic 2290 Delay. Dazu kamen noch unzählige Multieffektgeräte. Um das alles sinnvoll schalten zu können, haben Hersteller wie zum Beispiel Bob Bradshaw Switching-Systeme entwickelt.
Mit Hilfe der Midi-Technik konnten so mit einem Fußschalter sämtliche Parameter der digitalen Effektgeräte geändert werden. Einige Effektracks waren so hoch wie ein Marshall Fullstack. Doch die zahlreichen Verkabelungen brachten auch Nachteile: Spezielle Netzteile mussten entwickelt werden, damit das Rack kein Brummen erzeugt. Außerdem waren die langen Kabelwege nicht klangneutral und so wurde das Signal durch zahlreiche Buffer und Booster verändert.
Weitere typische 80er Rack Multieffekte waren das Yamaha SPX und das Roland GP.
Analoge Multi-Effekte
Ebenfalls neu waren die Multi-Effektgeräte. Ibanez hatte in seine UE 400-Serie Verzerrer, Compressor, Chorus und Delay in einem Gehäuse kombiniert. Verbaut waren die analogen Schaltungen der jeweiligen Einzeleffekte.
Das Pendant von Boss war das ME-5. Hier konnten die Effekte allerdings bereits per Midi geschaltet werden.
Der Vorteil dieser Effekte war natürlich, dass das gesamte Effektboard mit einem Netzteil versorgt werden konnte und dass keine Verbindungskabel notwendig waren.
Digitale Effektpedale
Auch das kompakte Format der Einzeleffekte profitierte von der Digitaltechnik. Im 1983 erschienenen Boss DD-2 wurde der gleiche Chip verbaut, der auch in den großen Rack Delays eingesetzt wurde. Der Klang des DD-2 war hervorragend und es ist heute noch ein gesuchtes Pedal. Nicht umsonst dient es dem T.E.S Delay von Pete Cornish als Grundlage.
Ende der 80er kamen erste Pitch Shifter Pedale auf den Markt. Auch hier war Boss mit dem PS-2, das 1987 erschien, wegweisend.
Aber auch Ibanez hat mit der DML Serie digitale Delays gebaut, die sich allerdings nie richtig durchsetzen konnten. Electro Harmonix hat mit dem 16 Second Digital Delay mal wieder alle technischen Grenzen ausgereizt.
In der nächsten Folge geht es mit den 90ern weiter.
Den Artikel über die Effektgeräte der 70er findest du hier.
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