Es gibt zahlreiche Effektgeräte in unterschiedlichen Ausführungen. Gerade aktuell scheint sowohl die digitale Enwicklung große Fortschritte zu machen, aber auch die Rückbesinnung auf analoge Effekte mit innovativen Neuerungen ist deutlich erkennbar.
Doch wie fing alles an?
Das erste Tremolo
Beginnen wir in den 1950ern. Das erste bekannte Effektgerät, das jemals gebaut wurde, war das “Trem Trol 800” Tremolo von DeArmond. Es kam 1948 auf den Markt und war mechanisch aufgebaut.
Zur Technik: Ein Motor treibt mit unterschiedlichen Übersetzungen eine Art Wippe an, die ein Röhrchen mit einer leitenden Flüssigkeit hin und her bewegt. Hierin befinden sich zwei Drähte. Wenn diese mit der Flüssigkeit bedeckt sind, leiten sie das Signal und es ist ein Ton zu hören. Sind sie nicht bedeckt, wird das Gitarrensignal unterbrochen. Das hört sich erstmal sehr kompliziert an, klingt jedoch ausgesprochen gut, da die Modulation des Signals (im wahrsten Sinne des Wortes) sehr fließend verläuft.
In den Verstärker integrierte Effekte
Die nächsten Effekte, die entwickelt wurden, waren in Amps eingebaut. In den 50ern wurden sowohl Tremolo, Vibrato als auch Federhall verbaut.
In den Verstärkern wurde der Tremolo-Effekt entweder durch eine LED mit Fotowiderstand oder durch den Bias der Endstufenröhren erzeugt. Die LED-Technik wird heute immer noch in zahlreichen Tremolo-Pedalen wie zum Beispiel dem Fulltone SupaTrem und den VoodooLab Tremolo verwendet. Die LED dimmt und erhellt sich im ständigen Wechsel. Es wird ein ähnlicher Effekt wie beim DeArmond-Tremolo erzeugt.
Die ersten Delays
Ende der 50er gab es bereits ein Volume-Pedal (ebenfalls von DeArmond) sowie das erste Bandecho – das WEM Copicat.
Das britische WEM Copicat war ein röhrenbetriebenes Bandecho. Inspiriert wurde es von dem Klang zweier Studio-Bandmaschinen, die zeitversetzt liefen. Dieses erste, und vielleicht legendärste Bandecho wird immer noch in einer Transistor-Variante hergestellt. Die wohl bekanntesten Nutzer des WEM Copicats sind the shadows.
Bereits Mitte der 50er wurde in Italien das erste Binson Echorec hergestellt. Dieses Delay verwendet im Gegensatz zum Bandecho eine magnetisierte Metallscheibe für die Wiederholungen. Pink Floyd haben das Echorec auf zahlreichen Aufnahmen benutzt.
In Amerika wurde 1959 das ebenfalls legendäre Echoplex Tape Delay eingeführt.
Les Paul war einer der Innovativsten Gitarristen dieser Zeit. Er hat nicht nur den Prototypen für die Gibson Les Paul entworfen. Im Studio hat er bereits mit Hilfe von Bandmaschinen Delay- und Flangersound erzeugt.
Dies war ein grober Abriss über die Entwicklung der Effektgeräte in den 1950er Jahren. Im nächsten Teil widmen wir uns den 60ern, der damals brandneuen Transistor-Technik und deren Möglichkeiten. weiter
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