Der Großteil der Effektgeräte wurde für Gitarristen konzipiert und so haben einige Bassisten noch immer Berührungsängste mit den kleinen (und auch großen) Geräten, die einem Sound einen besonderen Anstrich verleihen können.
Nachdem wir uns im ersten Teil dieser zweiteiligen Serie mit Effektgeräten beschäftigt haben, die von jedem Bassisten gefahrlos eingesetzt werden können, möchte ich nun einige Effekte vorstellen, deren Einsatz von Bassisten (aber auch von Gitarristen) ein kleines bisschen Fingerspitzengefühl erfordert.
Also Jungs und Mädels an den dicken Saiten, traut euch!
Modulation
Reine Modulationseffekte setzen sich in Verbindung mit einem Bass klanglich meist schwer durch. Dennoch kann ein Chorus- oder Flanger-Effekt interessant klingen. Gerade, wenn man einen Part in höheren Lagen spielt.
Spannend klingt aber auch ein Tremolo auf dem Bass-Sound. Dieses kann das rhythmische Spiel des Basses gezielt unterstützen. Auch hier bietet sich ein Verzerrer oder Kompressor zur Unterstützung des Sustains an.
Auto Wah oder Filter-Effekte waren in den 70ern ein Muss für Bassisten.
Wer auf diesen Sound steht, darf ihn auch heute noch verwenden.
Vielleicht kann man diesen, doch sehr markanten Effekt etwas subtiler einsetzen, wenn man ihn nicht in Vierteln spielt, sondern einen langsameren Filter Sweep einstellt, der über einen ganzen Takt geht.
Delay
Hinsichtlich eines Delays, das auch beim Bass interessante rhythmische Repeats erzeugen kann, ist die Wahl des richtigen Geräts besonders wichtig. Wenn es sich klanglich durchsetzen soll, ist hier ein höhenreiches Digitaldelay die bessere Wahl. Für einen dumpfen Dub Sound eignet sich ein analoges Delay hingegen sehr gut. Wenn man mehr Abwechslung als das schnöde Slapback möchte, empfiehlt sich ein Delay mit Tap Tempo. Gerade für Bassisten sind schließlich das Timing und der Rhythmus extrem wichtig.
Aber auch Reverse oder Pitch Delays können interessant klingen. Aber hier ist weniger oft mehr: Derart markante Effekte können auch schnell anstrengend klingen und sollten vielleicht keine Always-On-Pedale für Bassisten werden.
Reverb
Wenn der Song und die Band es zulassen, kann ein Reverb für den Bass sehr gut klingen. Es füllt den Raum und kann eine tolle Atmosphäre erzeugen. Auch hier gilt: das funktioniert nicht bei jedem Song und nicht bei jeder Musikrichtung. Aber wenn man es gefühlvoll einsetzt ist es eine Bereicherung.
Sustainer
Auch Exoten, wie zum Beispiel das EHX Freeze oder das Gamechanger Audio Plus Pedal können auf einem Pedalboard für Bassisten eine leckere Zutat darstellen. Mit ihrer Hilfe klingt der Bass dann auch schon mal wie ein Fretless oder eine Orgel. Und gerade diese unerwarteten Sounds machen den Klang interessant.
Also, auch für Bassisten lohnt sich ein Blick auf seine Füße bzw. die Pedale darunter. So kann er mit unterschiedlichen Sounds experimentieren und muss nicht immer neidisch oder verständnislos auf das Board des Gitarristen schielen.
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