Effektpedale fürs Recording

Tips & tricksFast jeder Musiker nimmt heutzutage seine Musik im Heimstudio auf. Meist über eine Soundkarte direkt in eine DAW.
Dort gibt es zahlreiche VST Effekte, mit denen der Sound verfeinert werden kann.
Aber es eignen sich auch Gitarreneffekte für das Recording.
Entweder können sie direkt bei der Aufnahme vor dem Audioeingang angeschlossen werden. Oder man nutzt eine DI Box für ein einfaches Reamping.

Overdrive und Booster

Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall, da Gitarreneffekte meist einen sehr guten Klang haben. Auch für den Mixdown oder einzelne Spuren können sie wunderbar genutzt werden.
Spannend ist es zum Beispiel, den Gesang mit einem guten Röhrenpreamp, wie dem Kingsley Page, etwas analoge Wärme zu verleihen. Von einem subtilen Boost bis zum vintage Overdrive kann hier flexibel experimentiert werden.
Wer etwas mehr Zerre hören will, oder zum Beispiel seinem Drum Computer oder VST Drums etwas analogen Grit verleihen möchte, kann Distortion Pedale, wie zum Beispiel die Proco RAT, ausprobieren. Durch die Verzerrung entstehen harmonische Obertöne, die sich im Mix gut durchsetzen und den Drums mehr Punch verleihen.

Modulation

Ein Allrounder für Vintage Fans ist der Strymon Deco. Mit seinen Saturation-, Delay- und Modulationseffekten kann es quasi den charakteristischen Sound der Abbey Road Studios nachbilden. Man kann im Grunde jedes Instrument hindurch schicken, um den Sound etwas lebendiger zu machen.
Ein wenig Schallplattenfeeling erzeugt man mit dem Cooper FX Generation Loss und dem Chase Bliss Audio Warped Vinyl. Diese können auch gut im Mixdown angewendet werden, um die Komposition etwas zusammenzurücken. Dann sollte man sie allerdings dezent einsetzen.

Kompression

Studiokompressoren sind teuer und selten. Nutzt man einen MXR DynaComp, kann man mit kleinem Budget etwas analoge Kompression erhalten.
Wer den Origin Effects Cali76 besitzt, ist bekanntlich klanglich schon sehr nahe am dem Recording Klassiker Urei 1176.

Delay und Reverb

Delay- und Reverb- Effekte gehen natürlich immer und die aktuellen digitalen Pedale stehen hochpreisigem Studioequipment in nichts nach.
Beim Reamping kann man mit unterschiedlichen Settings spielen und diese dann nach dem Ausprobieren wieder aufnehmen.

Mit den vorgestellten Effekttypen kann man ein komplettes Recording Pedalboard zusammenstellen. Dabei sollte man natürlich auf eine gute Verkabelung und Stromversorgung achten, um das Rauschen und Nebengeräusche zu minimieren.

Meist ist es viel inspirierender an echten Potis rumzuschrauben, als mit der Maus ein paar virtuelle Potis zu drehen. Und wenn man die Effekte ohnehin besitzt, kann man sie doch auch mal in eine Welt jenseits von Proberaum und Bühne entführen.

Viel Spaß beim Ausprobieren.