GAS (Gear Acquisition Syndrom): Das stetige Verlangen, neues Equipment zu kaufen. Viele kennen es: Obwohl man bereits zahlreiche Verzerrer, Gitarren und Verstärker besitzt, stöbert man durch Musikläden, liest in Fachzeitschrifen und klickt sich durch entsprechende Foren. Könnte Verzerrer XY in meinem Setup noch besser klingen, als mein bisheriger? Wie kann ich meinen Sound verbessern? Dies sind die quälenden Fragen, die sich ein GAS-geplagter oft stellt.
Doch wie entsteht GAS? Sicherlich macht es auch einfach Spaß, neues Equipment auszuprobieren. Aber meiner Meinung nach, handelt es sich nicht einfach um eine Art „Kaufsucht“.
Oft kam ich aus dem Proberaum und dachte mir, dass der Sound heute einfach perfekt war. Also wollte ich auf keinen Fall etwas an der Eintellung am Amp verstellen, um am nächsten Tag den gleichen Klanggenuss zu haben.
Doch bei der nächsten Probe war der Sound irgenwie anders. Leblos, matt, dünn … nicht so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Obwohl die Einstellungen genauso waren, wie gehabt.
Hörermüdung
Meiner Meinung nach ist die Ursache dafür eine Hörermüdung. Wenn ich lange Zeit die gleichen Frequenzen höre, gewöhnt sich mein Ohr daran und ich finde den Sound nicht mehr so interessant, wie beim ersten Hören. Tontechniker kennen dies: Beim Abmischen eines Songs müssen immer wieder Pausen eingelegt werden.
Daher macht es auch Sinn, um öfter einen neuen, guten Sound zu haben, öfter das Equipment zu wechseln. Mal eine andere Gitarre, oder einen anderen Verzerrer. Dadurch hat man eine Abwechlung und gewöhnt sich nicht zu sehr an einen Sound. Oder man regelt den Klang am Verstärker.
GAS ist daher nichts schlimmes. Und wenn das nächste Mal jemand sagt „oh, hast du schon wieder ein neues Effektpedal“ kann man dies durchaus gut begründen.
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