Das Modell Jazzmaster befindet sich schon seit 1958 im Programm von Fender und wird regelmäßig wieder neu aufgelegt.
Spätestens seit dem Grunge in den 90ern erfreuen sich die Jazzmaster Gitarren und andere „Offset“ wie die Jaguar und Mustang Modelle wieder großer Beliebtheit.
Und doch gibt es beim Klang der jeweiligen Fender Jazzmaster Modelle große Unterschiede, je nachdem welche Pickups sie verwenden.
Zwar sehen die Pickups optisch zwar immer fast gleich aus, technisch gibt es jedoch entscheidende Unterschiede.
Vintage oder Classic Player – die Unterschiede
Die Reissue Fender Jazzmaster Gitarren, die in den 90ern in Japan hergestellt wurden verfügt zum Beispiel über Stratocaster Pickups, die eine Jazzmaster typische Pickupkappe erhalten haben.
Diese sind klanglich etwas höhenreicher und haben nicht so viele Mitten.
Insgesamt klingen sie etwas dünner.
Die aktuellen Classic Player Jazzmaster haben Pickups, die in ihrer Bauweise einem P90 entsprechen und somit mehr Output, mehr Mitten und mehr Low-end liefern. Sie klingen dadurch dreckiger (raunchy) klingen, während Vintage Jazzmaster Pickups höhenreicher klingen und mehr Twang haben.
P90 und Jazzmaster Pickups – die Unterschiede
Bei einem klassischen Fender Jazzmaster Pickup sind die 6 Pole Pieces magnetisch, bei einem P90 befindet sich der Magnet als Block auf der Unterseite des Pickups.
Beim P90 werden die Schwingungen der Saiten durch die justierbaren Pole Pieces zum Magneten geleitet.
Klanglich ist der Vintage Jazzmaster Pickup zwischen einem P90 und einem Stratocaster Singlecoil einzuordnen.
Ist Vintage immer besser?
Während ich die japanischen Jazzmaster Pickups immer zu schrill und ausdruckslos empfinde, ist der P90 in den Classic Player Jazzmaster für mich der ideale Pickup.
Für viele Musikrichtungen, in denen die Jazzmaster heute verwendet wird liefert der Vintage Jazzmaster Pickup nicht genügend Low-end und Punch. Der P90 löst genau diese Probleme und glänzt sowohl bei cleanen, als auch bei verzerrten Sounds.
Als die Jazzmaster ihr großes Revival in den 90ern erlebte, haben die meisten Gitarristen die schwachen Pickups gegen Humbucker ausgetauscht.
Und J. Mascis von Dinosaur Jr. wählte in seiner Signature Jazzmaster ebenfalls P90 orientierte Pickups.
Es gibt seit einiger Zeit auch von Fender Jazzmaster Modelle mit Humbuckern, um diese wunderschöne Gitarrenform auch für Gitarristen im Heavy-Bereich interessant zu machen.
Auch wenn gerade bei uns Gitarristen die Tradition immer großgeschrieben wird, macht diese Veränderung an der Jazzmaster wirklich Sinn.
Wer eine japanische Jazzmaster hat oder seine American Vintage Reissue klanglich zu dünn findet, der sollte einmal P90 orientierte Pickups in seiner Jazzmaster probieren.
Und wem die Fender Originale zu teuer sind, dem sei gesagt, dass mittlerweile auch andere Pickup Hersteller P90 Pickups in Jazzmaster Format anbieten.
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