Kleine Röhrenamps erfreuen sich großer Beliebtheit.
Auch wenn sie oft gar nicht so viel leiser sind als ihre großen Brüder. Allerdings haben sie natürlich nicht so viel cleanen Headroom.
Sie lassen sich aber gut transportieren und sind weit mehr, als ein kleines Spielzeug. Perfekt zum Jammen zu Hause und fürs Recording.
Selbst Led Zeppelin haben im Studio kein Marshall Full Stack benutzt, sondern verwendeten einen kleinen Supro Amp.
Oft kosten diese kleinen Amps nicht mehr, als ein gutes Effektpedal.
In dieser dreiteiligen Serie möchte ich daher einen kleinen Überblick, über günstige 5W Vollröhren Topteile und Amps erstellen.
Combos
Günstige Vollröhren Combos gibt es schon zwischen 100 und 200 Euro. Der Vorteil ist, dass hier der Lautsprecher gleich mit eingebaut ist. Natürlich kann man meist, über einen separaten Anschluss, auch eine externe Box anschließen.
An eine 4x12er Box angeschlossen, kann so mancher Zwerg auch Bandtauglich sein.
Harley Benton TUBE5
Der kleine Harley Benton liefert 5 Watt, die auch auf 1 Watt reduziert werden können.
Der 8“ Speaker kommt von Celestion.
Die spartanische Regelung (Volume und Tone) erinnert zusammen mit der 6V6 Endstufe und einer 12ax7 in der Vorstufe an klassische amerikanische Amps.
Und beim klassisch warmen Clean-Sound punktet der Amp auch.
Der Overdrive-sound ist Geschmackssache, da er nicht so rund wie bei einem Marshall klingt, sondern eher an einen aggressiven Tweed Sound erinnert. Dies ist kein Wunder, da er sich stark am Fender Champ orientiert.
Der Celestion gibt ihm einen leicht modernen Touch mit einem etwas runderen Clean-Sound.
Mit ca. 130 Euro ist er einer der günstigsten Röhrenamps.
Laney Cub 8
Auch der Laney Cub 8 hat orientiert sich ganz klar am Fender Champ.
Das erkennt man bereits am Bedienfeld mit den HI und LO Eingängen, den 5 Watt Leistung, der 6V6 Endstufenröhre und der 12ax7 Vorstufenröhre, sowie den Reglern für Volume und Tone.
Wie die 8 im Namen schon verrät, hat er einen 8“ Lautsprecher verbaut. Dieser ist ebenfalls ein Celestion Ceramic Speaker.
Die Verarbeitung ist ordentlich und der Klang erinnert an den typischen Vintage Tweed Style.
Diesen Amp gibt es für ca. 140 Euro.
Bugera V5 Infinium
Der Bugera V5 etwas etwas anders aufgebaut. Er verfügt neben dem Volume und Tone Regler auch über einen Gain Regler und einen Regler für das eingebaute, digitale Reverb.
Der interne Attenuator lässt zwischen 5 Watt, 1 Watt und 0,1 Watt wählen.
In der Vorstufe ist wie gewohnt eine 12ax7 zu finden, in der Endstufe hingegen eine EL84.
Der Amp verfügt ebenfalls über einen 8“ Keramik Lautsprecher und einen Ausgang für eine externe Box.
Durch das Gain Poti kann man auch verzerrtere Sounds bei geringer Lautstärke erzeugen.
Dadurch und durch das Reverb ist der V5 Infinium vielseitiger, als die zuvor genannten.
Von Blues- Clean bis zu rauchigem Crunch sind viele Sounds spielbar.
Für diese zusätzlichen Optionen wird ein Preis von rund 200 Euro aufgerufen.
Vox AC4TV
Der Vox AC4TV hat ebenfalls einen 8“ Speaker und eine 12ax7 Vorstufen- und eine EL84 Endstufenröhre.
Neben dem Volume- und Tone Regler hat er einen eingebauten Attenuator mit 4 Watt, 1 Watt und 0,1 Watt.
Durch das geschlossene Gehäuse und das andere Grundkonzept klingt dieser Amp anders.
Er orientiert sich eher am britischen Vox Sound. Allerdings liefert er nicht die cleanen Voxsounds eines AC15 oder AC30. Er geht eher in eine rauhere Richtung.
Wenn man beim AC15HW den Hot Mode aktiviert, also den Tonestack abschaltet, kommt man in ein ähnliches Gefilde.
Der AC4TV kostet ca. 280 Euro und ist somit einer der teureren Lunchbox Amps. Aber klanglich ist er eine willkommene Abwechslung.
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