Modulationseffekte

ModulationseffekteChorus

Ein Chorus erzeugt zunächst eine exakte Kopie des Signals. Anschließend wird eines dieser Signale, wie bei einem Delay, zeitverzögert wiedergegeben. Allerdings sind die Verzögerungen bei einem Chorus so kurz, dass sie nicht als Delay wahrgenommen werden. Sie sind ca. 2 bis 70 ms lang. Dieses verzögerte Signal wird anschließend modelliert. Das heißt, dass das Signal zum Beispiel zwischen 40 und 50 ms Verzögerung schwankt. Dadurch entsteht akustisch ein Choruseffekt. Je länger die Verzögerungszeit ist und je weiter diese durch eine Modulation schwankt, um so stärker wird der Effekt.

Das erste Chorus Effektpedal war das Boss CE-1. Die Effekteinheit wurde zuvor bereits im Roland Jazzchorus Verstärker verbaut und in den späten 70ern zum ersten mal in einem seperaten Gehäuse angebote. Noch heute ist der Sound des CE-1 legendär. Ein anderes frühes Chorus-Pedal war der Small Clone von Electro Harmonix.

Vibrato

Ein funktioniert technisch im Grunde wie ein Chorus. Allerdings wird das Originalsignal nicht wiedergegeben. Dadurch, dass man nur das modellierte Signal hört, entsteht ein intensiver Vibrato Effekt.

Mit dem oben bereits erwähnten Boss CE-1 konnten auch die ersten Vibratoeffekte erzeut werden. Zuvor wurde der Effekt nur mit Hilfe einer im Verstärker verbauten Einheit erzeugt.

Flanger

Der Flanger verzögert und modeliert das Signal wie ein Chorus. Allerdings sind bei einem Flanger die Verzögerungszeiten kürzer. Diese liegen bei etwa 0,5 – 16 ms. Außerdem wird bei manchen Flangern ein Teil des Signals zum Eingang des Effekts zurückgeführt und erneut modelliert. Der Anteil des zurückgeführen Signals wird meist durch den „Feedback“-Regler bestimmt.

Ein legendärer Flanger ist der A/DA Flanger. MXR stellte in den 70ern ebenfalls einen Flanger her.

Phaser

Der Phaser bearbeitet das Signal anders. Er dreht das erzeugte Signal in der Phase. Diese gedrehte Phase wird dann ebenfalls zeitlich modelliert. Dadurch entstehen Auslöschungen in verschiedenen Frequenzen. Durch das Modellieren der gedrehten Phase, ändert sich die Frequenz der Auslöschung.

Der wohl bekannteste Phaser ist der MXR Phase 90.

Uni-vibe

Das Uni-Vibe wurde durch Jimi Hendrix bekannt. Es sollte ursprünglich den Dopplereffekt eines Leslie-Speakers erzeugen. Allerdings handelt es sich bei den in Pedalform erhältlichen Uni-vibes meist um Phaser- oder Chorus/Vibrato-Pedale.

Das erste Uni-Vibe-Pedal wurde von Shin-ei hergestellt. Viele aktuelle Pedale orientieren sich an diesem Original.

Tremolo

Das Tremolo wird durch eine Lautstärkeschwankung des Signals erzeugt. Es ist ein relativ einfach zu erzeugender Effekt. Daher war es auch eines der ersten Effektpedale beziehungsweise, einer der ersten Effekte, die in einem Verstärker verbaut wurden.

Eines der ersten Tremolo-Effekte wurde von DeArmond hergestellt. In diesem Pedal wurde das Volum-Poti mithilfe eines kleinen Motors noch mechanisch gerelt.

Delay

Ein Delay erzeugt, wie ein Chorus, eine Kopie des Originalsignals und gibt diese zeitverzögert wieder. Die Verzögerungszeiten sind dabei deutlich länger und es wird dadurch klar hörbar. Die meisten Delay-Pedale haben eine Delayzeit von 30 ms bis ca. 600 ms. Einige digitale Delays können auch eine Verzögerungszeit von mehreren Sekunden aufweisen.

Oft kann das verzögerte Signal zusätzlich noch modelliert werden. Dadurch ergeben sich schwebende Delay-Sounds.

Die ersten Delays wurden von Boss (DM-1), MXR 118 und DOD hergestellt. Sie hatten noch sehr kurze Delayzeiten und haben viele Nebengeräusche produziert. Spätere digitale Delays, wie zum Beispiel das Boss DD-2, haben einen sehr viel cleaneren Sound erzeugt.

Wer das ganze gerne noch einmal graphisch aufgearbeitet sehen möchte, findet  bei ZING Instruments genau das, was er sucht.