
Auf der Winter NAMM 2017 wurde das PLUS Pedal vorgestellt und ich muss gestehen, ich war von der Idee vom ersten Moment an begeistert. Was 2015 als Experiment 3 technisch gut ausgebildeter Gitarristen begann, hat sich mittlerweile als eine der interessantesten Innovationen auf der NAMM entpuppt.
Das PLUS Pedal funktioniert im Grunde wie das Sustain-Pedal eines Klaviers. Mit einer stufenlosen Schaltung lässt sich das Signal der Gitarre (oder aber eines Blech- oder Holzbläsers) ein- und ausfaden oder aber quasi unbegrenzt halten. Die Fußschaltung ist intuitiv, was vor allem für Ambient- oder Soundscape- Freaks klasse ist. Spezielle Gummis und der interne Aufbau sorgen zudem dafür, dass das Pedal nahezu kein mechanisches Klacken während des Schaltens erzeugt.
Das Besondere an dem PLUS Pedal ist, dass es wie „Smart Looper“ funktioniert, der jeweils die zweite Hälfte einer Note oder eines Akkordes aufnimmt und in einem andauernden Loop wiedergibt. Durch diese Form des Samplings bleiben der Charakter des Instruments und der Stil des Musikers vollkommen erhalten.
Die Technologie, die dahinter steht haben die Entwickler unter dem Namen „Real Time Audio Sampling“ zum Patent angemeldet.
Das Pedal kommt in einem absolut außergewöhnlichen Design daher und verfügt über vier Regler. Mit dem Blend- Poti lässt sich regeln, wie viel des bearbeiteten Signals zum Gesamtsound hinzugefügt werden soll.
„Rise“ regelt die Geschwindigkeit des Einfadens.
Mit dem Sustain-Regler lässt sich bestimmen, welche Dauer der Ausklang des Signals haben soll. Die niedrigste Einstellung erzeugt einen kurzen, natürlichen Ausklang, während die maximale Einstellung die Note/ den Akkord solange hält wie das Fuß Pedal getreten bleibt. Wenn man sich dann doch irgendwann dazu entschieden hat, seinen Fuß vom Pedal zu nehmen, kann man das Spillover mit dem Tail-Poti einstellen.
Letztlich lassen sich auf diese Weise sogar bis zu 5 Sounds übereinander legen.
Spannend ist in meinen Augen auch, dass das PLUS Pedal über zwei Outputs verfügt. Der „DRY OUT“ sendet durchgehend das cleane Signal und kann gleichzeitig genutzt werden, um einen Stereo-Effekt mit zwei Amps zu erzeugen oder die Effektkette zu splitten.
Mit dem Toggle Switch lässt sich regeln, ob ein gemischtes DRY/WET-Signal gesendet werden soll.
Über den FX Loop lässt sich das Sustain-Pedal mit jedem beliebigen Effekt verbinden. Auf diese Weise kann entweder das cleane oder aber das „geloopte“ Signal zusätzlich verändert werden. So kann man zum Beispiel einen Verzerrer in den Loop einschleifen und durch die DRY-Stellung des Toggle Switch verzerrte Parts über cleane Akkorde legen.
Nutzt man den „WET ONLY“ Modus mit dem zusätzlichen Fußschalter, hat man die Möglichkeit, das cleane Signal vollständig zu muten und das bearbeitete Signal solange zu verändern, bis die Gitarre wie ein Cello oder ein Synth Pad klingt.
Und als wäre das nicht alles schon genug, kann man mit einem XLR- Adapter zudem ein Mikrofon anschließen und das PLUS Pedal für den Gesang nutzen.
Hier findest du ein Demo des PLUS Pedal.
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