Tips & Tricks: Sei mutig – benutz die Potis

PotisIch sehe oft auf Pedalboards, dass die Potis der einzelnen Effektgeräte auf 12Uhr stehen oder nur minimal von dieser Standardeinstellung abweichen.
Dabei bieten sogar Verzerrer, die über lediglich drei Potis verfügen, viele Möglichkeiten, wenn man sie nutzt.
Der Regelbereich der Potis ist meist so gewählt, dass sie auch in extremen Einstellungen sehr gute Sounds erzeugen.
Es lohnt sich also mutig zu sein, und das Poti auch mal ganz auf- oder zuzudrehen.

Beispiel 1: Fuzz Effekte

Beim Fuzz Face ist es bekanntermaßen generell üblich, den Fuzz-Regler ganz aufzudrehen, da man dann die Möglichkeit hat, den Grad der Verzerrung mit dem Volumepoti der Gitarre zu regeln.
Und man kann hiermit einen richtig schönen Cleansound einstellen.

Aber auch die Tone-Potis dürfen mutig genutzt werden.

Beispiel 2: Delays

Beim Source Audio Nemesis Delay finde ich den digital Delay Sound viel besser, wenn man die Höhen bedämpft.
Der Klang bleibt trotzdem klar und definiert, er verliert aber etwas an Schärfe.
Beim Tape Sound hingegen drehe ich den Tone-Poti voll auf, um an den Sound eines Echoplex zu emulieren.
Vorgegebene Presets sind immer nur ein Einstellungsbeispiel und können oft noch verbessert werden.

Beispiel 3: Verstärker

Genauso verhält es sich natürlich auch mit den Reglern am Verstärker.
Nicht selten wird der Amp nach dem Kauf einmal eingestellt und diese Einstellung wird nie wieder verändert.
Später macht man sich auf die Suche nach einem neuen Amp, der etwas mehr Bässe und weniger Höhen hat.
Hier lohnt es, sich erstmal mit dem Verstärker zu befassen und unterschiedliche (extreme) Einstellungen auszuprobieren.

Beispiel 4: Gitarren

Und die Potis an der Gitarre liefern ebenfalls viele Nuancen.
Die Interaktion von Volume-Poti und Tone-Poti ist enorm und in Verbindung mit den unterschiedlichen Pickups kann eine sehr große Klangpalette abgerufen werden.
Im Forum habe ich neulich gelesen, dass jemand den Sound seiner Jazzmaster zu schrill und dünn fand.
Es wurden zahlreiche Modifikationen vorgeschlagen: andere Pickups, geänderte Poti-Werte usw.
Ich würde zunächst vorschlagen, dass man den Volume-Poti und den Tone-Poti etwas zurückdreht.
Und auch Booster darf man gerne ganz aufdrehen.
Wenn der Amp bereits verzerrt, erzeugt dies keinen Lautstärkeunterschied, sondern treibt den Verstärker weiter in die Sättigung.

Also traut euch und nutzt die Potis!