Testbericht: Strymon NightSky – Teil 2

Strymon NightSkyDies ist der zweite Teil des Testberichts über das Strymon NighSky.
Während es im ersten Teil um die Konstruktion und die umfangreichen Funktionen des NightSky ging, möchte ich mich nun voll und ganz dem Sound dieses großartigen Effekt-Pedals widmen.

Sound

An der Beschreibung der zahlreichen Regler und Taster kann man bereits den Umfang und die Einzigartigkeit des Strymon NightSky erahnen.
Wer einen Room, Spring, Plate und Hall-Sound sucht, sollte sich vielleicht nach einem anderen Gerät umschauen (obwohl man solche Sounds durch feines Justieren sicherlich auch einstellen kann). Aber das NightSky ist für etwas Größeres erschaffen.
Hier möchte man Sphären erschaffen, in unendliche Welten abtauchen und weite Klangteppiche erzeugen.
Sparse erzeugt dabei einzelne Reflektionen, die man auch als eine Art Delay nutzen kann. Im dense Mode, der entfernt an einen Plate Hall erinnert, werden flächigere Reverb Trails erzeugt. Und Diffuse Reverb stellt ein verwaschenes und atmosphärisches Reverb dar, das ideal für Ambient und Swell ist.

Klangliche Spielereien

Kombiniert man diese Hall-Sounds mit etwas Modulation, so werden schier endlose Flächen generiert.
Diese könne per Filter sehr schön in ihrem Klang abgestimmt werden. Ohne High Cut sind sie sehr klar und vordergründig. Mit etwas gekappten Höhen werden dunklere Reverb-Flächen erzeugt, die im Hintergrund wabern.

Im Gegensatz zu anderen Reverbs, die beim Shimmer immer die obere Oktave hinzufügen, können hier unterschiedliche Intervalle hinzugefügt werden. Und auch tiefere Intervalle sind so nicht in anderen Pedalen zu finden. Mit Ihnen kann man eine düstere Atmosphäre erzeugen.

Der Drive fügt dem Original Signal oder dem Hall etwas Verzerrung hinzu.
Wem übrigens die Regelmöglichkeiten noch nicht ausreichen, der findet noch zahlreiche Secondary Functions wie zum Beispiel Drive Gain, Pre Delay, Glide Time und Glimmer Gain. Es bleibt also fast kein Parameter unberührt.

Abtauchen in ein neues Spielgefühl

Der massive Klangteppich, den das NighSky erzeugt, lässt einen fast das Spielen vergessen und man ist geneigt, nur einzelne Töne zu erzeugen, die dann in dem Hall moduliert werden.
Das kann ein Vor- aber auch ein Nachteil sein und legt die Zielgruppe des Geräts auf Soundscaping und Shoegazing fest.
Und ich bin mir sicher, dass der ein oder andere Soundtrack in Zukunft mit dem NightSky erzeugt wird.
Da das NightSky jeden Parameter per Midi steuern lässt, kann man mit einer DAW oder einem guten Controller sämtliche Settings automatisieren. Mit etwas Einstellarbeit können die Sounds also an jeden Song angepasst werden.

Fazit

Das NightSky wird das BigSky im Strymon Programm nicht ersetzen. Es ist kein herkömmliches Reverb-Pedal, sondern ein Ambient-Monster.
Das Pedal inspiriert und blickt über den Tellerrand anderer Reverb-Pedale hinaus.
Der Name des NightSky ist dabei sehr passen gewählt, denn dieser beschreibt den Sound perfekt: Dunkle, unendliche Flächen mit etwas Shimmer und Glimmer in ständige