Tone Tipp – Stratocaster Springs

Tips & tricksDie Fender Stratocaster in nach wie vor ein Klassiker der Gitarrenwelt.
Kein Gitarrenmodell wurde so oft gebaut und kopiert, wie die Strat. Um den Sound der Stratocaster zu verändern wird oft zuerst an einen Pickup-Tausch gedacht, aber heute möchte ich über die klangliche „Funktion“ der Vibrato-Federn schreiben.

Das richtige Setup

Sicherlich sind die richtigen Pickups und eine gute Einstellung der gesamten Stratocaster ebenfalls wichtig für einen guten Sound und ein gut zu spielendes Instrument. Oktavreinheit, Saitenradius, Saitenlage und der richtige Abstand der Pickups zu den Saiten können den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Instrument ausmachen. Deshalb sollte man schon etwas Zeit und/oder Geld in das richtige Setup investieren.

Das Vibrato

Dabei wird jedoch leider zu oft die Einstellung des Vibratos übersehen. Für viele Gitarristen ist es die Brücke, die die Saiten hält und die ab und zu mal per Hebel für leichte Vibrato-Sounds genutzt werden kann.
Nicht umsonst mag Joe Bonamassa seine Hard Tail Bridge Stratocaster am liebsten und auch Jimi Hendrix hat schon mit unterschiedlichen Federn und Anordnungen in seiner Stratocaster experimentiert.
Oft wird das Vibrato-System auch mit einer Schraube festgestellt, um den Klang der Gitarre zu verändern.
Wichtig ist hier zum Beispiel, ob man nur 3 oder vielleicht alle 5 Federn einsetzt. Dies ändert sowohl die Leichtgängigkeit des Vibratos, als auch den Klang der Gitarre.
Aber selbst, wenn man seine Stratocaster ohne Vibrato-Hebel spielt, sollte man sich der richtigen Einstellung der Brücke widmen.

Floating oder Flush Bridge

So kann sie trotzdem als Floating Bridge (also nicht auf dem Korpus aufliegende Brücke) eingestellt werden, um ggf. mit dem Handrücken leichte Vibrato Effekte zu erzeugen.
Besonders wichtig ist jedoch auch die Einstellung bei einer aufliegenden Brücke.
Bei dieser Einstellung geht es zum einen darum, die Federn der Brücke so fest anzuziehen, bis die Bridge auf dem Korpus aufliegt. Je nach Zugkraft der Federn kann dies den Klang der Stratocaster verändern, da sie einen Gegenzug zu den Saiten darstellen und somit die Spannung verändern können.
Sind die Federn jeweils lediglich so stark angezogen, dass sie die Bridge gerade so halten, so muss die Saitenspannung verringert werden, um die richtige Stimmung zu erhalten.
Durch die verringerte Saitenspannung bekommt die Stratocaster ein softeres Attack und einen weicheren Sound. Da die Federn beim Anschlag der Saite etwas nachgeben, ist dieser Effekt fast wie bei einer leichten Kompression. Das Signal sackt etwas ein. Spürbar wird dies auch bei Bendings, da diese leichter nun zu spielen sind.

Wenn man die Vibrato-Federn stark anzieht, wird die Bridge stärker auf den Korpus gedrückt und die Saiten (bei gleicher Stimmung) etwas stärker gedehnt. Der Saitenanschlag hat nun mehr Attack und die Gitarre klingt brillant.

Man kann nun also sowohl mit der Anzahl der Federn, als auch mit deren Zugspannung experimentieren, um die beste Balance zwischen Saitenzug, Attack und Klang zu erhalten. Ich bevorzuge drei Federn (um die Bridge ohne großen Kraftaufwand bewegen zu können) mit einem starken Saitenzug für einen brillianten und attackreichen Klang.