Yamaha NS-10 Studio Monitor

Tips & tricksDer Yamaha NS-10 Studio Monitor ist nach wie vor die beliebteste Box in Tonstudios. Dabei sind viele, die den Lautsprecher zum ersten Mal hören, eher enttäuscht. Er liefert nicht den perfekten Sound, mit dem jeder Mix perfekt klingt. Im Gegenteil: beim ersten Höreindruck empfindet man den Speaker als eher dünn mit wenig Bässen und in den Mitten überbetont. Aber er hat auch seine Vorteile. Heute bekommt man den Yamaha NS-10 Studio Monitor nur noch gebraucht und dann ist er meist recht teuer, aber man kann mit Plug-Ins einen Höreindruck bekommen, der dem Klang dieser Lautsprecher nahekommt.

Das Geheimnis seines Erfolges

Warum ist der NS-10 so beliebt, wenn er kein Schönfärber ist? Genau aus diesem Grund. Er liefert einen ehrlichen Klang und bildet gerade die Mitten, die für einen guten Mix entscheidend sind, sehr präzise ab. Wer auf diesen Monitoren mischen kann, dessen Songs klingen auch auf allen anderen Lautsprechern gut.
Dabei ist der Frequenzverlauf der Yamaha NS-10 sehr interessant, denn das Frequenzbild entspricht (zufälligerweise?) genau dem Höreindruck des menschlichen Ohrs.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind die NS-10 leider nur noch gebraucht zu bekommen. Und da sie meist schon über 30 Jahre auf dem Buckel haben, sind sie oft nicht nur überteuert, weil sie so selten sind, sondern klingen auch schon ausgelutscht, Teile wurden ausgetauscht oder sie sind sehr abgeranzt.

Plug-Ins

Wer auf seinen Lautsprechern das Klangverhalten eines NS-10 für seinen Mixdown simulieren möchte, kann heutzutage dafür entsprechende Plug-Ins kaufen.
Aber es gibt auch eine kostenlose bzw. kostengünstige Alternative.
Da der Yamaha NS-10 dem Frequenzverlauf des menschlichen Ohrs ähnelt, kann man diesen auch mit einem EQ nachbilden. Ich nutze hierfür CurveEQ, es funktioniert natürlich auch mit anderen EQ.
Hier kann man das Preset ISO 226 einstellen, das exakt den Frequenzgang des menschlichen Ohr nachbildet und somit auch den des NS-10.
Wenn man beim Abmischen nun, in der Masterspur, den EQ an- und ausschaltet, kann man quasi virtuell zwischen den eigenen Monitorboxen und einem NS-10 switchen. Wer dieses ISO 226 Preset nicht in seinem EQ Plug-In hat, findet online eine Abbildung des Frequenzgangs, wenn man nach „ISO 226“, „Fletcher Munson Curve“ oder „Equal Loudness Cuntour“ sucht.