Donner Vintaverb – Testbericht

donner vintaverbAuch wenn der Name auf traditionelle Reverb Sounds anspielt, kann das Vintaverb von Donner noch so einiges mehr.
Das kleine Pedal kommt in einem robusten, grau lackierten Aluminium Gehäuse mit einer schwarzen Auflage auf der Oberseite.
Die Optik erinnert an einige Boutique Pedale, wobei das Donner Gehäuse einen hochwertigeren Eindruck macht, als die unlackierten Alu Gehäuse vieler Boutique- Schmieden.

Das Reverb Pedal kann sowohl Mono als auch Stereo genutzt werden und die Klinkenstecker rasten robust in den Buchsen ein.
Ein ebenfalls robuster Schalter (der intern ein Taster ist) schaltet den True Bypass – er kann jedoch auch auf einen Buffered Mode mit Trails umgestellt werden. Hält man den Taster gedrückt, so erzeugt man einen Hold Effekt.

An der Stirnseite befindet sich ein 9V 200mA Anschluss, der dankenswerter Weise vom Hersteller mit Informationen zur notwendigen Ampere – Zahl und Polarität beschriftet wurde. In meinen Augen das sollte jeder Hersteller machen, denn so könnten viele Effekt-Geräte gerettet werden. Ein Batteriebetrieb ist nicht möglich, aber im Zeitalter von Nachhaltigkeit auch nicht mehr wirklich zeitgemäß und daher in meinen Augen überflüssig.

Die Regler

Der Hall Effekt lässt sich ebenso wie der Mode, der Mix (100% Wet ist möglich) und Tone bzw. Decay über entsprechende Regler einstellen.
Das Predelay wird über einen kleinen Schalter angewählt.
Die Potis haben einen angenehmen Regelweg und sind mit ihrer Riffelung gut greifbar. Helle, weiße Streifen zeigen die aktuelle Einstellung.
Der Tone Regler ist ein Höhenfilter. Dreht man ihn ganz im Uhrzeigersinn, erhält man den klarsten Halleffekt. Die Höhen können durch zudrehen des Potis reduziert werden.
Der Mixregler hat einen schönen Regelweg und so gibt es keine Laustärkeeinbrüche im Grenzbereich vom direkten Signal und dem Effektsignal.
Das Predelay ist mit short und long beschriftet. Es verändert gefühlt nicht nur das Predelay und erzeugt dadurch Klarheit, sondern es wirkt so, als würde es auch noch ein Preset anwählen.
In manchen Modes verändert es den Klang und es wirkt beim Spring für mich, als würde es zwischen der Simulation einer langen Hallspirale und einer kurzen wechseln.

Algorithmen

Das Vintaverb bietet 7 Hall Algorithmen.
Ich bin generell ein Fan von Plate Reverbs und so mag ich diesen Sound auch beim Vintaverb sehr gerne. Dreht man den Tone weit auf, erhält man eine schöne sphärische Plate Reverb Emulation mit langem Nachhall.
Der Room kann, vor allem, wenn man den Tone Regler etwas zurückdreht, einen sehr schön dezenten Raumklang nachbilden.
Der Studio Algorithmus klingt wertig und verschönert das gespielte Signal.
Auch der Hall Effekt ist gut nachgebildet. donner Vintaverb 2

Wenn man generell den Tone Regler etwas zurückdreht, sollte man den Mix Regler nachjustieren, um das Signal in den Gesamtsound zu mischen.

Der Spring Reverb hat seinen eigenen Charakter und ich habe ihn so noch nicht gehört. Er hat einen schönen Splash und er klingt nach einem kleinen Vintage Amp. Sehr schön.
Im Mod Reverb wird der Hall etwas moduliert und bekommt dadurch einen lebendigeren Charakter.

Richtig gelungen finde ich auch den Dsverb. Ein Reverb mit Verzerrung! Dieser Sound inspiriert und ist wirklich toll. Wichtig ist hier auch das Tonepoti, mit dem man den Klangcharakter gut formen kann.
Hält man den Fußtaster gedrückt, kann man die gespielten Töne einfrieren und so eine Wall of Sound erzeugen. Gerade mit längeren Decayzeiten macht das viel Spaß.
Leider ist die Attackzeit des Freeze Effekte nicht justierbar. Ich hätte mir ein etwas schnelleres Einfaden gewünscht. Aber das kommt auch immer auf den Song an.

Fazit

Dieses umfangreich bestückte und robuste Reverb Pedal kostet regulär um die 60 Euro (mit den regelmäßig angebotenen Rabatten sogar nur zwischen 45 und 55 Euro).
Es ist wirklich ein Kracher, was man dafür alles geboten bekommt.
Zahlreiche klassische Sounds, aber auch einige abgefahrene Sounds inklusive Freeze Mode in einem robusten Gehäuse.
Ich kann das Pedal jedem empfehlen, der einen umfangreichen und robusten Allrounder sucht.
Für Einsteiger, Profis, als Zweit-Reverb und ein ideales Geschenk für den Mitmusiker.
Auf der Verpackung steht, dass es für Gitarre und Bass geeignet ist.
Hier sollte man eigentlich auch die Synthesizer hinzufügen, gerade da es ja auch Stereo Ein- und Ausgänge hat, passt es auch hinter jede Groovebox.

Kurzum: wieder einmal liefert Donner einen absoluten No-Brainer, bei dem man zuschlagen sollte!