Testbericht: Empress Echosystem – Teil 3

Empress EchosystemIn diesem dritten und letzten Teil des Testberichts über das großartige und extrem umfangreiche Empress Echosystem stelle ich noch weitere Soundmöglichkeiten dieses hervorragenden Delays vor.

Filter

Hier werden unterschiedliche Filter auf das Delay gelegt, die unterschiedlich im Frequenzbild wabern. Diese können entweder über die Lautstärke des Delays oder über eine LFO gesteuert werden und bringen die Dreidimensionalität des Pedals noch einem mehr zum Vorschein.

Ambient

Im Bereich Ambient wird alles geboten, was Flächen und Atmosphäre erzeugt. Vom Multitap mit
Reverb über Swell Effekte bis zu ultra langen Delays. Dies wird noch mit Modulation oder Filtern garniert und dürfte für Filmsoundtracks ein idealer Begleiter sein.

Delay und Reverb

Zwei wirklich gelungene Hall und Plate Algorithmen in Kombination mit einem Delay verbergen sich im Setting Delay + Reverb. Hier hat man zwei sehr schöne Kombinationen, die ein zusätzliches Reverbpedal fast überflüssig machen können.

Reverse

Neben den üblichen Reverse Delays, die übrigens aufgrund des Tone Potis sehr schön auf den Song abstimmbar sind, findet man hier Reverse Delays mit Pitch Effekten. Hier können unterschiedliche Intervalle gewählt werden, die ganze Klangteppiche erzeugen und fast Synth ähnlich klingen können. So erzeugt die Reverse mit tiefer Oktave wunderbare Drone Sounds.
Wirklich sehr gute Sounds, die definitiv süchtig machen können.

Stutter

Der Stutter Mode zerhackt das Signal in unterschiedlicher Intensität und Triggerart (Auto, Tap) und hält es. Der Feedback Poti dient hier der Einstellung von Distortion. Diesen Stutter Effekt bieten nicht viele Delaypedale, aber er ist sehr rhythmisch und richtig eingesetzt kann er einen Song wunderbar untermalen.

Lo-Fi

Die Lo-Fi Sounds gefallen mir ebenfalls sehr gut, da sie das Signal ausdünnen und leicht verzerren. Es wird eine Alias Frequenz eingeblendet, die sich justieren lässt. Hiermit lassen sich auch wunderbar alte analog Delays (in schlecht gewartetem Zustand) nachbilden. Das Signal sitzt sehr gut im Mix und klingt irgendwie lebendig.

Whisky

Hier sammeln sich abgefahrene Sounds, die bestimmt nichts mit einem Standard Delay zu tun haben. Neben getriggerten Pitch Effekten gibt es hier Shimmer Effekte, die moduliert werden. Sehr Sphärisch und nichts für Otto normal. Aber es macht Spaß!

Fazit

Alle diese Delay Engines können wie gesagt unterschiedlich kombiniert und angeordnet werden. In einem Stereosetup kann man so ein rhytmisches Digital Delay auf den einen Amp und ein warmes Analog Delay auf den anderen legen. Oder ein Tape Delay seriell in ein Reverse Delay. Oder ein Pitch Delay mit einem Multi Tap Delay…
Dazu hat man die Möglichkeit unterschiedliche Ratios/ Delayzeiten für beide Engines einzustellen. Die Möglichkeiten sind also fast unbegrenzt.

Mein Tipp

Wenn ich in meinem Setup einen Vox und einen Fender Amp nutzte, so wähle ich zum Beispiel ein dunkleres Analog Delay für den Vox und ein perkussives Tape Delay für den Fender Amp. Diese ergänzen sich wunderbar. Wenn man nun statt des Analog Delay auf dem Vox ebenfalls ein Tape Delay nutzt, erzeugt dieser andere Sound eine ganz andere Atmosphäre. Das ist wirklich inspirierend und lässt sich pro Song wunderbar feinjustieren. Die gewählten Sounds können leicht in einem Preset gespeichert werden und diese per Midi abgerufen werden.

Und Empress bietet weitere Updates an. Diese über den SD Card Slot zu installieren ist extrem einfach. Ich würde mir zum Beispiel ein Analog Delay Algorithmus wünschen, bei dem die Modulation per Anschlagsstärke gesteuert wird. Mal schauen, was dieses Pedal in Zukunft noch alles bereithält. Aber bereits jetzt ist es das wohl umfangreichste und außergewöhnlichste Delay, dass ich bisher getestet habe.

 

Hier gelangst du zum ersten und zweiten Teil des Testberichts.